Fragen & Antworten
ei care – Regionalprojekt Zweinutzungshuhn
Ein Projekt, viele Partner
Das Ziel von ei care ist, eine Alternative zur heutigen Hühnerhaltung zu schaffen. Dazu haben die Marktgesellschaft Naturland Bauern AG und Terra Naturkost 2012 zusammen mit Landwirten das Regionalprojekt ei care gegründet.
Ein Platz für Henne und Hahn
Mit der Initiative ei care möchten wir die Haltung robuster, vitaler und leistungsfähiger Zweinutzungshühner fördern, deren Aufzucht für regionale landwirtschaftliche Gemischtbetriebe wirtschaftlich ist.
Projekt Zweinutzungshuhn
Das ist die Idee von ei care
Wir wollen, dass Hühner artgerecht in kleineren Herden gehalten werden und bäuerliche Gemischtbetriebe nicht ihre Daseinsberechtigung verlieren. Wir wollen faire und regionale Wirtschaftsbeziehungen mit kurzen Wegen und einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wir wollen robuste Hühnerrassen, die sich für den Ökolandbau eignen. Denn es gibt Alternativen zu den vorherrschenden Mast- und Legehybriden, die von einer handvoll marktbeherrschender Zuchtbetriebe auf konventionell wichtige Eigenschaften gezüchtet und angeboten werden und ökologische Zuchtziele nicht zulassen.
Wir setzen deshalb auf so genannte Zweinutzungshühner und ein regional ausgerichtetes Marktkonzept. Die ei care-Produkte sind nicht nur ökologisch, sondern auch geschmacklich eine längst überfällige Alternative zur marktoptimierten Bio-Eier- und Geflügelfleischproduktion.
Gut zu wissen
Zweinutzungshuhn – was ist das?
Eine Rasse, doppelte Nutzung
Zweinutzungshühner können sowohl zur Fleisch-, als auch zur Eierproduktion eingesetzt werden. Das ist eine Besonderheit, denn in der konventionellen Produktion liegt der Fokus üblicherweise nur auf einem der beiden Zwecke.
Feinschmecker aufgepasst
Natürliche Ernährung und ein Leben im Freien kann man schmecken. Deshalb werden Zweinutzungsrassen wie das Bressehuhn (in Deutschland als „Les Bleues“ auf dem Markt) seit Jahrzehnten wegen ihres zarten und saftigen Fleisches von der französischen Spitzengastronomie geschätzt.
Eine Frage der Haltung
Die Züchtung konventioneller Hybridhühner ist auf maximale Effizienz zugeschnitten, fast immer zulasten des Tierwohls. ei care-Hühner haben eine dreimal längere Lebensdauer, verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Grünen und leben in kleinen Herden: Mit max. 1.000 Tieren werden die Maximalanforderungen nach Bio-Richtlinien zu gerade mal einem Drittel ausgeschöpft.
Unabhängige Bauern
Im Projekt ei care können die Bauern Zweinutzungshühner wie die Les Bleues selbstständig nachzüchten bzw. Jungtiere aus konzernunabhängiger, ökologischer Züchtung beziehen. Bei konventionellen Hybriden ist das nicht möglich, weil die Patente bei einigen wenigen Zuchtbetrieben liegen.
Regionalität: aus einem Guss
Das Futter stammt aus eigenem Anbau oder von benachbarten Höfen. Gemahlen wird das Korn in Mühlen aus der Region. Schließlich werden die Tiere nach Bedarf in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geschlachtet. Das bedeutet kurze Wege für die Hühner, minimale Umweltbelastung und eine starke regionale Wertschöpfung.
Das Ende des Kükentötens
Täglich werden in Deutschland schätzungsweise 140.000 männliche Küken getötet. Bei ei care lohnt sich für die Bauern sowohl die Aufzucht der Hennen als auch der Hähne. Damit sind Zweinutzungshühner die erste ganzheitliche und ethisch korrekte Alternative in der Hühnerzucht.
Produkte & Erzeuger
Fragen & Antworten
Wie leben die Hühner und Hähne bei ei care?
Alle ei care-Küken werden aufgezogen – die weiblichen Küken wachsen zu Legehennen heran, die männlichen Küken zu Hähnchen. Die Tiere leben in kleineren Herden, haben täglich Auslauf, fressen im Freiland Grünfutter und bekommen zusätzlich Getreide aus regionalem Anbau. Auch die Futtermischung kommt aus regionalen Mühlen.
Die Schlachtung erfolgt Tier für Tier und von Menschen kontrolliert auf zwei regionalen Schlachthöfen. So ist sicher gestellt, dass die Tiere so schnell, stress- und schmerzfrei wie möglich geschlachtet werden. Außerdem organisieren wir unser Projekt regional und setzen auf kleinere Familienbetriebe, die uns und sich persönlich kennen. Das Getreide für die Hühner, die Betriebe, auf denen die Hühner gehalten werden, die Schlachthöfe, der Handel – der gesamte ei care-Zyklus verläuft überschaubar und regional.
Aufgrund des gemeinschaftlichen Engagements von Erzeugern und Vermarktern für eine langfristig ökologischere Alternative und faire Preise sind alle Produkte auch Naturland Fair zertifiziert: www.naturland.de/fairzertifizierung.html
Warum hängen Eier und Hähnchen unmittelbar zusammen?
Was ist der Unterschied zwischen Zweinutzungshuhn und Bruderhahn?
Bei den Zweinutzungsrassen, wie sie bei ei care verwendet werden, handelt es sich um Rassen, die speziell für die Nutzung von Eiern und Fleisch gezüchtet wurden. Die Aufzucht der Hähne ist damit für die Betriebe wirtschaftlich.
Bei den Bruderhähnen handelt es sich lediglich um die Aufzucht der männlichen Kücken der auf hohe Legeleistung gezüchteten Rassen. Die Aufzucht dieser Hähne ist in der Regel ökologisch und ökonomisch wenig sinnvoll, da diese kaum oder nur sehr langsam Fleisch ansetzen.
Was haben die Bauern von ei care?
Die Haltung von Zweinutzungshühnern erfolgt unabhängig von den wenigen hoch spezialisierten Geflügelzuchtunter- nehmen. Unsere Bauern beziehen ihre Jungtiere von einem bäuerlichen Vermehrungsbetrieb und engagieren sich gleichzeitig für ökologische Züchtungsvorhaben. Im bäuerlichen Arbeitsalltag mit den Tieren zeigen die Les Bleues Zweinutzungshühner gegenüber den Hybridhühnern durch die Haltungsbedingungen in kleinen Herden ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Dies bringt den Bauern neben der finanziellen Sicherheit Bestätigung und Freude an dieser Tätigkeit.